Über den Schlusspfiff beim 28:29 waren wohl alle Bönnigheimer, egal ob Spieler, Trainer oder mitgereiste Fans, mehr als glücklich. Denn was in den letzten 10 Spielminuten von Statten ging, war nicht sehr ansehnlich.

Die lange Busfahrt schienen die Bönnigheimerinnen diesmal gut weggesteckt zu haben und konnten sich zügig mit 4:1 absetzen. Doch die HSG fand anschließend immer besser ins Spiel und nutze ihre mehrfachen Überzahlsituationen konsequent aus. So stand es in der 14. Minute 8:8. Vier Tore in Folge der Gastgeberinnen bescherten ihnen erstmals eine gute Führung und der TSV zückte die Auszeitkarte in der 18. Minute. Das Trainerteam stellt die Mannschaft neu ein und das gelang mit Bravur. Neun Tore in Folge erzielten die Bönnigheimerinnen und ließen dabei kein einziges mehr zu bis zum Pausenstand von  17:12 aus TSV Sicht.

Die zweite Phase des Spiels startete gut und der Vorsprung konnte bis zur 37. Minute weiter ausgebaut werden zum 14:22. Als in der 44. Minute die Anzeigetafel auf 18:27 stand, glaubte wohl keiner der mitgereisten Fans mehr daran, dass die Punkte noch zu verlieren seien. Doch man wurde eines Besseren belehrt. Im Angriff funktionierte gar nichts mehr. Gegen die offensive Abwehr der HSG fiel Bönnigheim nichts mehr ein. Hinzu kamen zahlreiche technische Fehler und so schmolz der Vorsprung dahin. Das letzte Tor erzielte Marilen Biedermann in der 50. Minute zum 29:22. Aufsteiger Freiburg gab nicht auf, erkämpfte sich Bälle und nutzte mehrfach die Überzahlsituation und der leere Tor der Gäste schamlos aus. Nach dem Kampfgeist war es sicherlich sehr bitter, dass die Freiburgerinnen ihren letzten Angriff leichtsinnig vermasselten und gleichzeitig glücklich für den TSV, der damit die ersten Punkte in der neuen Saison ergattern konnte.

„Die letzten zehn Minuten sind indiskutabel, das müssen wir uns definitiv nochmals anschauen, eigentlich darf sowas bei der Führung nicht passieren. Ich bin trotzdem stolz auf das Team, dass sie nie aufgegeben haben und Kampfgeist gezeigt haben bis zum Schluss, auch wenn einfach nichts mehr funktioniert hat“, so Trainer Dominic Zöh.

Es spielten:
Kathrin Gerullis, Dominika Baranski (beide Tor);

Alexandra Zäh (2), Lara Haar (5), Carlina Luft (1), Sandra Graner (3), Martine Rösch, Alina Kynast (1), Sina Häberlen (3/2), Marilen Biedermann (1), Katja Kerner (9), Sina Reibl (2), Merle Sandwald (2)


Alexandra Zäh (az)