Männer-Landesliga Staffel 1:
TV Mundelsheim – TSV Bönnigheim 22:20 (9:8)

In einer für beide Teams richtungsweisenden Partie in der Mundelsheimer Käsberghalle mussten sich die Handballer des TSV Bönnigheim dem TV Mundelsheim mit 20:22 geschlagen geben. Insgesamt gewannen die Gastgeber den intensiven, aber überaus zerfahrenen und vor allem hektischen und kampfbetonten von den Abwehrreihen dominierten Schlagabtausch durchaus verdient, wobei sich die Bönnigheimer die Niederlage selbst zuzuschreiben haben. Sie belohnten sich einfach nicht, und scheiterten trotz einer Vielzahl von freien Möglichkeiten immer wieder am herausragenden TVM-Torhüter Maximilian Ernst. Er wurde mit zahlreichen Paraden zum überragenden Akteur des Abends und letztlich der Matchwinner für seine Farben. Ernst gewann auch das Torhüterduell gegenüber TSV-Torhüter Jakob Schönbrodt (8 Paraden).
Es war eines der schwächsten Lokalderbys seit Jahren. Auf beiden Seiten musste man eine extrem hohe Fehlerquote konstatieren. Die Effektivität stimmte überhaupt nicht, wobei die Bönnigheimer sicherlich Chancen für zwei Spiele vergaben. Darüber war TSV-Trainer Michael Zimmermann so enttäuscht, dass er nach der Partie überhaupt nichts sagen wollte. Co-Trainer Lucas Vogelmann war Gesprächs - bereiter: „So ein Spiel darfst du eigentlich nicht verlieren. Wir haben unsere 2-Tore-Führung nach 40 Minuten ohne Not aus der Hand gegeben und zu viele klare Möglichkeiten liegen gelassen “.
Bei Bönnigheim überzeugten eigentlich nur die Aussenspieler Guiseppe Galluccio mit sieben sowie Yannick Herter mit drei Toren. Erfolgreichster Werfer beim TVM war der lange Til-Bastian Malicki, der sechs Mal erfolgreich war.
Nach der 3:0 – Führung der Verletzungs – gebeutelten Mundelsheimer fanden nach knapp sieben Minuten auch die Gäste ins Spiel und es entwickelte sich ein intensiver Handballfight, bei dem sich beide Mannschaften nichts schenkten, aber auch einfach zu viele leichte Fehler in ihr Spiel einstreuten. Es war kein Torfestival, eher ein Fehlerfestival hüben wie drüben. Eindeutig dominierten die Abwehrreihen gegen die sich die Angreifer recht schwer taten, und keine guten Lösungen fanden. Beim 5:5 (18.) durch Galluccio konnte der TSV erstmals ausgleichen, doch beim Stand von 9:8 wurden die Seiten gewechselt.
Recht dominant kamen die Gäste aus der Pause und gingen durch zwei Treffer von Jaron May, der sich immer wieder an der unangenehmen und offensiven Deckung der Mundelsheimer aufrieb, zum 9:10 erstmals in Front. Beim 10:12 und 11:13 (40.) setzte sich der TSV auf zwei Tore ab, vergaß aber durch zwei vergebene Siebenmeter - Jaron May und Dominic Zäh fanden im TVM-Keeper Ernst ihren Meister – den Vorsprung weiter auszubauen. Zu schnell wurde dann der Vorsprung verspielt. Plötzlich lief wieder nicht mehr viel zusammen, auch weil der TVM in der Abwehr im Verbund mit seinem Torhüter deutlich sicherer stand und den Gäste – Angreifern ein Durchkommen schwer machte. Durch einen 5:1 – Lauf zogen die zähen Hausherren vom 14:14 (45.) auf 19:15 (54.) davon. Doch auf den letzten Metern fehlte den zu hektisch und teilweise unkonzentriert zu Werke gehenden Bönnigheimern die Durchschlagskraft, um zu mehr als einer Resulatsverbesserung zum 22:20 – Endstand zu kommen. So konnten sich die Mundelsheimer beim Abpfiff für einen hart erkämpften Derbysieg feiern lassen.
Spielstatistik:
TSV Bönnigheim:
Schönbrodt, Nicht im Tor-
Qual (1), Jonas May (1), Jaron May (5/3), Grosser (1), Gallucio (7), Herter (3), Dominic Zäh (1/1), Weis, Zundel, Schmid, Horst, Bauer (1)

Torschützen bei Mundelsheim:
Malicki 6, Kienzle 4, Michy 3, Escher 3/2, Thau 2, Gassner 2/1, Wolf, Fritsch je 1.

Zeitstrafen: 2 - 4
Siebenmeter: 4/3 Tore – 6/4

Nächstes Spiel für den TSV:
Samstag, 19.11. um 20 Uhr gegen TSF Ditzingen 2 (Sporthalle Bönnigheim)

Dittmar Zäh (dz)

 

Nach vier Niederlagen in Folge und viel Verletzungspech können die Bönnigheimer Handballdamen mit dem Sieg gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten endlich wieder aufatmen.

Bönnigheimer Handball-Damen empfangen Rheinland-Pfalz Vertreter aus Wittlich. Die wohl weiteste Anreise erwartet den samstäglichen Gegner unserer Handballmannschaft der Damen mit der HSG Wittlich, die gut 260 Anreise-km zu bewältigen haben. Wie den Weinstädtern hat auch bei den Rheinland-Pfälzerinnen das Verletzungspech in voller Breitseite eingeschlagen. Dazu äußert sich auch TSV Trainer Sven Bühler: „Uns erwartet mit der HSG Wittlich eine ähnlich von Verletzungen gebeutelte Mannschaft. Um zu gewinnen, muss aber die hohe Anzahl von technischen Fehlern und Fehlwürfen deutlich minimiert werden!“ Die Gäste versuchen, wie auch die TSV Damen, mit Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft das Fehlen der Stammkräfte zu kompensieren. Die HSG hat nach zwei frühen Siegen in der neuen Saison gegen Kappelwindeck (28:25) und in Pforzheim (21:24) nunmehr drei Niederlagen gegen Freiburg (24:25) in Eddersheim (24:20) und daheim gegen St.Leon (17:21) eingesteckt.

Gegen den Tabellennachbarn aus Pforzheim wollten die TSV Damen mit Leichtigkeit und Tempo die alte Stärke zeigen. Doch der Anfang war geprägt von Fehlentscheidungen, technischen Fehlern und Fehlwürfen. Zu Beginn stand die Abwehr noch relativ gut, sodass es nach 7 Minuten erst 2:1 stand. In der 15. Minute war Trainer Sven Bühler gezwungen eine Auszeit zu nehmen und wollte den TSV Damen gut zu sprechen, die eigenen Fehler abzustellen und die Abwehr wieder kompakter zu stellen. Die folgenden Minuten ließen Böses erwarten, denn Pforzheim zog bis zu 20. Minute auf 10:5 weg. Doch es war nicht das erste Mal, dass der Kampf angenommen wurde. Mit viel Einsatz und konsequenten Spielhandlungen konnte man wieder in der 24. Minute zum 11:10 den Anschlusstreffer setzen. Die darauffolgenden Minuten legte Pforzheim nochmal einen Gang zu und man verabschiedete sich in die Halbzeit mit einem 6-Tore Rückstand beim 18:12. 

Wie so oft wurde auch der Start der zweiten Halbzeit verschlafen und bereits in der 37. Minute lief man beim 24:14 einem 10 Tore Abstand hinterher. Die Köpfe hingen sichtlich nach unten und auch die Ansprache, sich hier nicht gnadenlos abschießen zu lassen, zeigte keine Wirkung. Bezeichnend in dieser Phase war auch die Überzahlsituation des TSV – zwei Mal hintereinander – in der man es trotzdem nicht schaffte ein Tor zu werfen, im Gegenzug aber von den minimierten Gastgeberinnen vier Tore kassierte. In der Abwehr schaute man regelrecht hinterher, wie die Pforzheimerinnen konsequent über schnelle Gegenstöße oder geradeaus durch die Abwehr liefen. Vorne scheiterte man ein ums andere Mal an der stark aufgelegten Torhüterin und verhaspelte sich in Einzelaktionen.

Schlussendlich stand ein deutliches, aber gerechtfertigtes 35:20 auf der Anzeigetafel. Ein gebrauchter Tag für die TSV Damen, den es gilt so schnell wie möglich abzuhaken, doch ein kleiner Lichtblick war der Einsatz von Lea Meic die nach ihrer Schulterverletzung und dem ersten Einsatz gleich 2 Tore erzielen konnte. Trainer Sven Bühler war etwas sprachlos nach dem Spiel: "Es sind unerklärlich viele technische Fehler und wenn die Aktionen doch geklappt haben finden die Bälle einfach nicht den Weg zum Tor. Unter den Umständen wird es dann schwer das Spiel zu gewinnen."

Nächste Woche steht das nächste Heimspiel gegen die HSG Wittlich an. An der Personalsituation wird sich leider bis dahin nichts ändern, deshalb heißt es für kommende Woche die technischen Fehler abzustellen und im Abschluss wieder sicherer zu werden. Ebenfalls muss die Abwehr wieder beherzter zupacken, sodass auch das eigene Tempospiel durch Ballgewinne gefordert werden kann. 

Es spielten: Hamann, Cortado (beide im Tor), Zäh (2), Welz (1), Graner (4/2), Christel (5), Meic (2), Samer, Biedermann (1), Kerner (2), Fischer (3) 

Zeitstrafen: 7 - 2 

7m-Tore: 2/3 - 2/2

Bianca Fischer (bf)

 

Bereits am kommenden Samstag steht das nächste Gastspiel im Abstiegskampf gegen die TG 88 Pforzheim auf dem Drittliga-Programm. Die Personalsituation hat sich auf Bönnigheimer Seite auf Grund langwieriger Verletzungen mehrerer Stammspielerinnen nicht gebessert, weshalb es wiederum in einer wichtigen Tabellensituation wohl kaum möglich sein dürfte zu den dringend benötigten Punkten zu kommen.

Gegen die HSG St. Leon/Reilingen ging es am Sonntagmittag, um die aktuell wichtigsten Punkte, die die Bönnigheimerinnen am Ende aber nicht mit nach Hause nehmen konnten. Und wieder sah es personell bereits vor dem Spiel nicht gut aus für den TSV. Mit stark dezimiertem Kader wollte Bönnigheim aber trotzdem nicht mit leeren Händen nach hause gehen und hatte sich viel vorgenommen.