Männer-Verbandsliga Staffel 1:
Sport-Union Neckarsulm – TSV Bönnigheim 28:33 (16:15)
Im Topspiel der Verbandsliga haben die Handballer des TSV Bönnigheim bei der Sport-Union Neckarsulm einen kühlen Kopf bewahrt, und das Derby in der neuen Sulmhalle am Sonntagnachmittag mit 33:28 gewonnen, nachdem sie zur Pause noch mit 15:16 im Rückstand gelegen hatten.
Mit einer beeindruckenden und beherzten Leistung haben sich die Bönnigheimer den Sieg mehr als verdient. Die trüben Erinnerungen an die zwei knappen Niederlagen hintereinander in Böblingen und zuhause gegen Altensteig, und dem damit verbundenen Verlust der Tabellenführung, wurden eindrucksvoll weggepowert. Für die Sport-Union war es die erste Niederlage seit dem 26. Oktober letzten Jahres.
In toller Verfassung und offensiver Wucht präsentierten sich Jonas May mit neun Feldtoren, sowie sein Bruder Jaron, der mit 11 Treffern, davon sieben sicher verwandelte Siebenmeter, zum erfolgreichsten Schützen des Tages avancierte.
Nach dem Auswärtssieg in Altensteig ist nun die SG Bottwar mit 22:8-Punkten alleiniger Tabellenführer, gefolgt vom TSV Bönnigheim und der Sport-Union Neckarsulm (beide 20:10 Punkte). Ebenfalls nur zehn Minuspunkte weisen der TSV Altensteig und der TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen als nächste Verfolger auf.
Im Vorfeld des Derbys hatte Bönnigheims Trainer Simon Weiberle, dessen Mannschaft im Hinspiel mit 32:22 deutlich die Nase vorn hatte, gesagt, dass „uns das Neckarsulmer Spielsystem liegt“. Und genau das sollte sich mit zunehmender Spieldauer auch bewahrheiten, weil vor allem auch die TSV-Deckung die gegnerischen Angreifer mehr und mehr vor Probleme stellte. „Zwar haben wir etwas Zeit zum Auftauen und Wachrütteln gebraucht, aber letztlich hat den Ausschlag zu unseren Gunsten gegeben, dass jeder seine Pausen bekommen hat“, bilanzierte Weiberle kurz nach der kampfbetonten Partie.
Die Gastgeber waren vor ihrem eigenen Publikum zügiger auf Betriebstemperatur und lagen schnell mit 5:2 und 6:3 (9.) vorn, weil David Müller, Jaron May und Benedikt Qual zunächst mit ihren unpräzisen Würfen an NSU-Torhüter Alexander Bartelmann scheiterten, und zum anderen die TSV-Abwehr die Kreisanspiele nur durch 7m-reife Fouls unterbinden konnte. Doch zusehends wurden die Bönnigheimer wacher, die beim 9:9 durch Levin May die Spitzenbegegnung in der 18. Minute erstmals nach dem 1:1 wieder egalisieren konnten. Obwohl die Gäste im ersten Durchgang gleich fünf Zeitstrafen kassierten und Neckarsulm keine, blieb es bis zum 16:15 – Pausenstand eng.
Nach dem Wechsel brachte Jaron May sein Team mit 19:18 erstmals in Führung, die fortan auch dank einer flexibleren und in den Kampfmodus wechselnden Bönnigheimer Deckung nicht mehr abgegeben wurde. Die Neckarsulmer bissen sich an ihr die Zähne aus, und erzielten in der zweiten Halbzeit nur noch 12 Tore. Der TSV blieb dagegen fokussiert und cool, setzte sich dank der Treffsicherheit seiner beiden Topschützen bis zur 48 Minuten auf fünf Tore ab (21:26). Zwar wurde es trotz Überzahl beim 25:27 (51.) kurzzeitig nochmals eng, doch Jaron und Jonas May sowie Timo Zundel zerstörten mit ihren Treffern zum 25:30 schnell wieder alle Hoffnungen der NSU-ler auf einen Heimerfolg.
Ein sichtlich enttäuschter NSU-Trainer Jonas Heilmann sagte nach der Partie: „Es war ein emotional sehr hartes und umkämpftes Spiel. Die Phase gleich nach der Halbzeit als wir in Rückstand geraten sind, war der Knackpunkt“.
Spielstatistik:
TSV Bönnigheim:
Nicht, Teschke im Tor-
Qual (3), Müller (1), Levin May (3), Jonas May (9), Jaron May (11/7, Galluccio (1), Herter, Weber; Zundel (1), Schmid (4), Horst
Beste Torschützen bei NSU:
Niklas Müller 8, Louis Heim 5, Felix Hofacker 4
Zeitstrafen: 2 - 5
Siebenmeter: 6/4 Tore – 8/7
Schiedsrichter: Michael Fahrion und Norbert Frommer (TV Reichenbach)
Das nächste Spiel des TSV findet am kommenden Samstag, 22.02. um 20 Uhr in eigener Halle gegen den SV Fellbach statt.
Dittmar Zäh (dz)